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Gudrun Kemsa
New York, New York

Die Düsseldorfer Fotografin und Videokünstlerin Gudrun Kemsa ist bekannt dafür, mit ihren großformatigen Fotoarbeiten Bilder von Menschen zu schaffen, die sich in Städten bewegen. Sie selbst schreibt dazu: „Die urbane Architektur wird zu einer Bühne, auf der die Personen agieren. Das Licht ist hell und klar, und fast wirkt es, als ob es nur dafür geschaffen wurde, die ganze Szenerie dieser riesigen Bühne auf natürliche Weise auszuleuchten.“

Galt ihr fotografischer Blick früher ausschließlich architektonischen Situationen, so sieht sie sich heute als Beobachterin kleiner, von uns oftmals gar nicht mehr wahrgenommener Momente städtischen Lebens. Diese Momente, in denen sich in der Zufälligkeit des

Bewegungsstroms Menschen als „Bild“ zusammenfinden, sind die Momente, die Kemsa in ihren Fotoarbeiten festhält – bar jeder Störung des schönen Scheins. „Sie ist,“ wie Tayfun Belgin in seinem Text zu ihrer Ausstellung im Osthaus Museum Hagen schreibt, „die Regisseurin, die uns eine Wirklichkeit nach ihrer Vorstellung präsentiert. Gebäude, vorbeigehende Menschen etc. existieren ohne Zweifel, das Zusammenspiel aller bildet die Synthese dieser Kunst.“ Kemsa zielt darauf, unsere Gewohnheiten, unsere Vorstellung von Wirklichkeit, von dem, was real ist, in Frage zu stellen.