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Frauke Wilken
me and myself

Die Skulpturen von Frauke Wilken lösen in ihrer perlmuttern schimmernden Oberfläche, ihrer künstlichen Farbigkeit direkte Assoziationen an menschliche Körper oder Körperteile aus, verhüllt, verdeckt, verschnürt,  eingeschnürt in Stoffe und kunstferne Stofflichkeiten. Sie bewirken bei uns Betrachter*innen den Moment einer tiefen Verunsicherung, ja Verstörung, denn in unserem sehr individuellen „Tat Ort Kopf“ vermischt sich die eigene Erinnerung mit Realität und Fiktion zu einem unvorstellbaren, nicht kontrollierbaren, irritierenden Erlebnis.

Doch inwieweit verselbstständigen sich unsere inneren Bilder, wieweit führt unsere Fantasie ein Eigenleben, sieht Dinge in etwas hinein? Denn letztlich stellten, wie Wilken sagt, ihre Arbeiten nichts dar, erst durch unsere Fantasie ergäbe sich die Deutung. So sind das, was wir in den vernähten, mit Draht umwickelten Formungen von Wilken sehen, unsere Projektionen und diese Projektionen werfen uns zurück auf unsere ureigene Befindlichkeit.