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Gereon Krebber
Löplas

Der Bildhauer Gereon Krebber verwendet für seine großformatigen Skulpturen und Objekte oftmals Materialien, die nicht eben der klassischen Bildhauerkunst entsprechen, sondern alltägliche Werkstoffe, Holz, Beton, Styropor, Acrylharz oder Glas, die er verbrennt, verkohlt, verspachtelt, verputzt, schmilzt. Er ist dabei immer auf der Suche nach jener Form, wie sie für einen Moment aus dem stets labilen Gleichgewicht von Schon, Noch, Nicht-Mehr entsteht als jenem Schwebezustand, wie er sich aus dem Spiel, dem Experiment entwickelt. Wie weit kann ich gehen, wann versagt das Material mir seinen Dienst? Manche seiner Arbeiten stehen auf der Kippe zum völligen Zerfall, woraus sich konsequenterweise ergibt, dass immer auch einige Arbeiten nach Ausstellungsende „entsorgt“ werden, sei es, weil sie in sich zusammenfallen, sei es, weil sie, vor Ort entstanden, von diesem nicht mehr als unzerstörtes Ganzes zu entfernen sind. Diese Spuren des Zerfalls wie auch des Entstehungsprozesses sind bei Krebber wesentlicher Teil seiner bildhauerischen Objekte und Installationen. Sie zeugen, wie es in einem frühen Text von Julia Hörner heißt, „von Vergänglichkeit und Verbrauch und führen ihre eigene Konsumierbarkeit durch das Betriebssystem Kunst ad absurdum.“