Johanna Reich
Neue Städte
Zentrale Themen der Videokünstlerin Johanna Reich sind die voranschreitende Digitalisierung und die mediale Vereinnahmung unseres Alltags, wobei es gilt, die Freiheit der Kunst als die Freiheit einer ergebnisoffenen Betrachtung von gesellschaftlichen Strukturen und Denkmustern zu bewahren. Für ihre Arbeiten greift sie auf Fotografie, Video und Computer ebenso wie auf Malerei und Skulptur zu. Auch das Digitale dient ihr dabei als Mittel, ihrem künstlerischen Gedankenspiel um die unterschiedlichen Erklärungs- und Denkansätze unseres Zugriffs auf die Welt Form zu verleihen und gleichzeitig die Sehnsucht nach einem haptischen Zugriff anklingen zu lassen.
Reich sagt selbst: „In meinen Arbeiten schwingt, neben der Faszination für das Neue, auch ein Abgesang auf das analoge Zeitalter mit – noch besitzen wir ein selektives Erinnerungsvermögen, das Spuren unseres Lebens in verdichteter Form abbildet, aber vielleicht werden wir in einigen Jahren durch Speichererweiterungen im Gehirn auf jegliche – noch so unwichtige – Erinnerung zurückgreifen können, so dass sich unser Gedächtnis zu einem zeitlosen, immer währenden Jetzt transformiert.“