Die Ausstellung
Lost Places
Eine verlassene Passage innerhalb einer City, rechts und links des überdachten Mittelgangs Reihen leerstehender Schaufensterbänder, teilweise verklebt, nur noch hier und da Reste der charakteristischen Schriftzüge und Logos ehemaliger Betreiber. Jedes Gebäudeelement trägt seine eigene Fassade, als Ganzes seit 1990 von einem Glasdach zusammengehalten, als Passage definiert. Die Atmosphäre von Stille und Trostlosigkeit, wie nur Leerstände sie prägen. Dieser Ort wirkt auf die Betrachtenden wie inszeniert als eine einzige, langgestreckte Kulisse, als eine Bühne mit zahlreichen Auf- und Abgängen: „Lost Places“.
Die Architektur der späten 1960er Jahre birgt allerdings kaum das Potential für einen „romantisierenden“ Blick auf den Verfall, keinen attraktiven „shabby chic“, der manche verlassenen Gebiete, meist in Großstädten, für viele so reizvoll macht. Geht es bei jenen Plätzen darum, diese als Orte erst zu entdecken, als Treffpunkte zu etablieren jenseits des Mainstreams, legal oder illegal, ist die City C noch ein tatsächlicher „Lost Place“, ein im wörtlichen Sinne für die Innenstadt verloren gegangener Teil innerhalb eines ehemals lebendigen Stadt-Raums.
Die von uns eingeladenen 15 Künstler*innen haben sich auf diesen Ort eingelassen. Sie alle nehmen mit ihren Projekten verschiedene Aspekte der gegenwärtigen Diskussion um unsere Innenstädte auf, spannen in der Vielfalt ihrer Beiträge den Bogen von Konsum- und Warenwelt, über die Umnutzung und Neubesetzung dieses städtischen Raums hin zu unserer mehr und mehr digital bestimmten und ausgerichteten Realität. Auch die Frage nach unserem, nicht selten von Konsum bestimmten Verhältnis zur Natur wird thematisiert. Die einzelnen Beiträge verbindet der Ort, die Passage zu einem künstlerischen Parcours, wo der Blick allein auf die Schaufenster gelenkt wird. Die künstlerischen Interventionen reichen von Fotografie über Skulptur und raumbezogene Werke bis zu multimedialen Arbeiten und einer Soundinstallation.
Susanne Wedewer-Pampus
Kunstverein Leverkusen, Schloss Morsbroich
Andrea Peters
Bayer Kultur